Bugatti Rennsport

Bugatti Rennsport

Die Bugatti-Rennfahrer

Glorreiche Rennsport-Siege und historische Erfolge

Bugatti Rennsport Legenden

Legenden

Kein Zweifel: Die Bugatti-Rennfahrer und ihre Erfolge haben ganz entscheidend zum Mythos der Marke beigetragen. Wir möchten an dieser Stelle aber nicht nur die Werksfahrer vorstellen, sondern auch viele der Privatfahrer, die wie bei kaum einer anderen Marke ihren Beitrag zum Ruhm Bugattis geleistet haben. Viele dieser Karrieren begannen auf einem Bugatti, da diese Marke einer zahlungskräftigen Kundschaft Rennwagen mit großen Chancen auf Erfolg anbot.

Costantini Bugatti Rennfahrer

Bartolomeo „Meo“ Costantini
1889 – 1941

Von 1924 bis 1926 gehörte „Meo“ Costantini dem Werksteam an. Danach übernahm er bis 1935 die Position des Rennleiters. Costantini wohnte fast während seiner gesamten Zeit bei Bugatti in der Hostellerie du Pur Sang, die eigentlich als Kundenunterkunft gedacht war. Der Italiener hatte ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zum Patron Ettore, den er als einer der wenigen duzte. Bereits vor seiner Bugatti-Zeit war Costantini 1920/1921 auf einem privat eingesetzten Brescia erfolgreich. 1925 und 1926 gewann er die Targa Florio für Bugatti und im selben Jahr den Grand Prix von Spanien. Er starb 1941 an Lungenkrebs.

Louis Chiron Bugatti Rennfahrer

Louis Chiron
1899 – 1979

Kein anderer Fahrer ist so eng mit dem Namen Bugatti verknüpft wie Louis Chiron. Ab 1925 fuhr Chiron als Privatfahrer in Europa Rennen auf Bugatti, ab 1927 gehörte er zum Werksteam und wurde schnell die Nummer eins. Er gewann so gut wie alle bedeutenden Großen Preise für die Marke, wie zum Beispiel seinen Heim-Grand-Prix in Monaco 1931 auf einem Typ 51. Er war aber auch bei Bergrennen erfolgreich. So gewann er 1929 das Klausenrennen auf dem 16-Zylinder Typ 45. Nach seiner Zeit bei Bugatti gründete er 1933 mit Rudolf Caracciola die private Renngemeinschaft „CC“. Seinen letzten Grand Prix fuhr er im Alter von 56 Jahren in Monaco.

Dreyfus Bugatti Rennfahrer

René Dreyfus
1905 – 1993

Der aus Nizza stammende René Dreyfus begann seine Karriere auf einem privat eingesetzten Brescia. Unterstützt durch den Bugatti-Vertreter in Nizza, Ernest Friederich, fuhr Dreyfus 1927 und 1928 einen Typ 37A. 1930 gewann er als Privatfahrer den Großen Preis von Monaco mit einem Typ 35B – gegen das Werksteam. Aber Ettore Bugatti war überhaupt nicht erfreut über diesen Sieg, da Dreyfus mit anderen Zulieferern zusammengearbeitet hatte als dem Bugatti-Werk. Erst 1932 durfte er ins Werksteam, die Wartezeit war die Strafe für den unpassenden Sieg. 1934 gewann er auf einem Typ 59 den Großen Preis von Belgien, der letzte Grand-Prix-Sieg für Bugatti überhaupt.

Friederich Bugatti Rennfahrer

Ernest Friederich
1886 – 1954

Ernest Friederich war Ettore Bugattis rechte Hand und bestritt von 1911 bis 1924 als Werksfahrer fast alle großen Rennen für Bugatti. 1911 wurde er Zweiter beim Großen Preis von Frankreich, dem einzigen Rundstreckenrennen, an dem Bugatti vor dem Ersten Weltkrieg teilnahm. Er gewann das Le-Mans-Rennen von 1920 auf einem Typ 13 und 1921 den Grand Prix des Voiturettes in Brescia, ebenfalls auf einem Typ 13, und errang somit die ersten Rennsiege für Bugatti überhaupt. 1924 übernahm er die Bugatti-Vertretung in Nizza und förderte viele aussichtsreiche Talente, wie beispielsweise René Dreyfus.

Junek Bugatti Rennfahrerin

Elisabeth Junek (Eliška Junková)
1900 – 1994

Elisabeth Junek und ihr Mann Vincenc zählten zu den besten Kunden Ettore Bugattis. Elisabeth Junek gehört zu den erfolgreichsten Rennfahrerinnen aller Zeiten. Bei der Targa Florio 1928 in Sizilien führte die Pragerin mit ihrem Typ 35 B über vier von insgesamt fünf Runden das Feld an erster oder zweiter Stelle. Erst ein Defekt in der fünften Runde warf sie auf Platz fünf zurück. Schon 1927 war sie auf dem Nürburgring und in Montlhéry mit verschiedenen Bugattis in den unterschiedlichsten Klassen erfolgreich. Nach dem tödlichen Unfall ihres Mannes auf einem Typ 35B auf dem Nürburgring beendete sie 1928 ihre Karriere.

Vizcaya Bugatti Rennfahrer

Pierre de Vizcaya
1894 – 1933

Pierre de Vizcaya hatte noch zwei weitere Brüder, die ebenfalls Rennen fuhren: Fernando und Juan. Der Vater der drei half Ettore Bugatti 1909 bei der Finanzierung der Bugatti-Fabrik in Molsheim und fuhr vor dem ersten Weltkrieg selbst auf einem Bugatti Rennen. Pierre war 1920 bis 1925 im Werksteam. In dieser Periode fuhr er den Typ 13 Brescia, 1922 die 8-Zylinder-„Zigarre“ und 1923 den „Tank“. Im gleichen Jahr nahm er in Indianapolis mit dem Monoposto-8-Zylinder teil. Ab 1924 fuhr er natürlich auch den Typ 35. Er siegte 1921 in Penya Rhin und wurde mehrfach Zweiter.

Williams Bugatti Rennfahrer

„Williams“
1903 – 1945

William Charles Frederick Grover, so sein richtiger Name, war ein in Frankreich lebender Engländer, der immer unter seinem Pseudonym „Williams“ startete und 1929 den ersten Grand Prix von Monaco auf seinem grünen Bugatti Typ 35B gewann (Grün ist die Rennfarbe Englands). Mit Unterbrechungen gehörte „Williams“ von 1928 bis 1933 dem Bugatti-Werksteam an und fuhr die Typen 35B, 35C, 51 und 54. Wie auch sein Freund Robert Benoist gehörte er während des Krieges der französischen Résistance an. Er wurde gefasst und verlor sein Leben im KZ.

Wimille Bugatti Rennfahrer

Jean-Pierre Wimille
1908 – 1949

Jean-Pierre Wimille fuhr von Beginn seiner Rennfahrerkarriere an fast immer auf Bugatti. Ettore Bugatti wurde auf ihn aufmerksam, und Wimille wurde 1933 offizieller Werksfahrer. Er kam in einer Zeit zu Bugatti, in der die ganz großen Erfolge schon ein wenig zurücklagen. Umso erstaunlicher ist die lange Liste der Siege, die Wimille noch für Molsheim einfuhr. Er war es, der die beiden Le-Mans-Siege Bugattis errang. Wimille war auch der Fahrer, der den letzten Sieg für Bugatti überhaupt einfuhr, als er 1947 den „Coupé des Prisonniers“ gewann. Im Jahr 1949 verunglückte Wimille mit einem Simca-Gordini beim Training in Buenos Aires tödlich.

Pierre Veyron Bugatti Rennfahrer

Pierre Veyron
1903 – 1971

Ermuntert von seinem Freund Albert Divo fing Pierre Veyron erst 1930 auf einem Typ 37A an, Rennen zu fahren. Von 1933 bis 1937 bestritt Veyron für Bugatti Rennen als Werksfahrer hauptsächlich in der 1,5-Liter-Klasse. Er gewann unter anderem auf der Berliner AVUS und in Albi. Seinen größten Sieg feierte er 1939 zusammen mit Jean Pierre Wimille bei den 24 Stunden von Le Mans auf dem Bugatti Tank 57C. Dies war gleichzeitig der letzte große Sieg von Bugatti.