Legenden
um Bugatti


Mythen & Anekdoten
Kein anderer Name in der automobilen Welt ist so sehr mit seinem Gründer und Konstrukteur verbunden wie die Marke von Ettore Bugatti. Deren Mythos lässt sich aber nicht nur auf herausragendes Automobildesign und glorreiche Siege im Motorsport reduzieren. Bugatti ist untrennbar mit Kunst, Kultur und Lebensart verbunden. Über keine andere Marke gibt es so viele Anekdoten abseits der Automobilentwicklung zu erzählen wie über Bugatti …

Baby Bugatti für Roland Bugatti
Zum fünften Geburtstags seines Sohns Roland baute Ettore eine Miniaturversion des Grand-Prix-Bugattis, den er mit einem Elektromotor ausstattete. Dieser „Bébé“ genannte Typ wurde später auch zum kommerziellen Erfolg. Bugatti stellte für die Kinder seiner Kunden etwa 450 Exemplare her.

Erster Bugatti-Zug in Molsheim
Der erste Zug von Ettore wurde ohne Gleisanbindung vom Werk in Molsheim an den Bahnhof mit selbst verlegten Schienen gebracht. Diese wurden vor den Zug gelegt und, sobald dieser darüber hinweg war, erneut angelegt. Ohne das geniale Autorail-Projekt hätte Bugatti die schwierigen 30er Jahre kaum überstehen können.

Ettores Terrierzucht
Tierfreund Bugatti, der nicht nur einen kleinen Privatzoo auf dem Firmengelände hielt, wollte von allem nur das Beste. So ruhte er nicht, bis er in Molsheim seine eigene Terrierzucht aufgebaut hatte.

Von Molsheim nach Paris in Rekordzeit
Jean Bugatti, der Sohn des Firmengründers fuhr in nur 3:55 Stunden in einem Typ 43 mit Leutnant Loiseau, der später auf einem Typ 40 die Sahara durchquerte, von Molsheim nach Paris. Diese Zeit ist selbst heutzutage trotz der guten Straßen kaum zu wiederholen.

Ettore Bugattis Tischgedeck
Ettore Bugatti entwarf zu seinen Lebzeiten seine persönliche Anordnung des Tischgedecks. Darüber hinaus ließ er auch sein eigenes Besteck mit EB-Prägung herstellen.

Der Hühnerstall von Ettore Bugatti
Bugatti ärgerte sich über den wieder gestiegen Preis der Eier und entschied sich für eine eigene Hühnerzucht. Dabei ließ er es nicht bewenden, er konstruierte auch gleich einen Stall auf Rädern für das Federvieh. Unnötig zu erwähnen, dass die Eier aus eigener Produktion nun um ein Vielfaches teurer waren.

Der Esel Totosche
Ettore bekam den Esel anlässlich des Targa-Florio-Sieges von Graf Florio geschenkt. Das Tier lief frei auf dem Firmengelände herum und ist auf vielen offiziellen Pressefotos zu sehen. Auch der Esel Totosche gehörte zum großen Privatzoo von Ettore.

Bugatti und die Manieren der Königshäuser
Ettore verkaufte einem König aufgrund seiner schlechten Tischmanieren keines seiner Autos.

Die schlechten Bremsen
Ein Kunde beschwerte sich persönlich bei Ettore Bugatti über die angeblich so schlechten Bremsen seines Rennwagens. Dieser antwortete darauf in einem etwas ironischen Brief, dass seine Fahrzeuge zum Fahren gemacht seien und nicht zum Bremsen. Denn an den Bremsen der Fahrzeuge von damals war in der Tat nichts auszusetzen.

Bugatti springt nicht an
Ein Kunde beschwerte sich darüber, dass sein Auto im Winter so schlecht anspringt. Bugatti antwortet darauf, wenn er sich einen Bugatti leisten könnte, dann doch sicher auch eine beheizte Garage.

Taxi
Der gute Bugatti-Kunde Emil Bremme, kolportierte folgende Geschichte, die er selbst miterlebt hatte. Er stand mit Ettore Bugatti am Eingangstor der Fabrik, als direkt vor ihnen ein Taxi hielt, das offensichtlich vom Molsheimer Bahnhof kam. Ein potenzieller Kunde stiegt aus und stellte sich vor. Er trug sein Anliegen vor, ein Fahrzeug kaufen zu wollen. Bugatti schickte ihn darauf hin wieder fort, da ihm die Automarke des Taxis nicht behagte.

Chirurgisches Besteck
Ettore Bugatti entwickelte für einen guten Freund, der Professor im Krankenhaus von Strasbourg war, chirurgisches Besteck, das bis heute noch so genutzt und gekauft werden kann.

Pastamaschine mit Typ-46-Lenkrad
Ettores italienischer Koch beschwerte sich bei ihm über die defekte Spaghettimaschine. Im Elsass ließ sich allerdings so schnell keine neue beschaffen. So machte sich Ettore sofort daran, eine neue Maschine zu konstruieren, die er in kürzester Zeit im Werk fertigen ließ. Das Besondere: Statt der üblichen Handkurbel nutzte Ettore ein Lenkrad des Typ 46.